Die Tagung Religion und Kultur: Fachhistorische Perspektiven wurde von Uwe Wolfradt (Sprecher der AG Interdisziplinarität) als gemeinsames Projekt der Deutschen Gesellschaft für Ethnologie und der Gesellschaft für Kulturpsychologie initiiert. Diese bereits bei der letzten Tagung in Hannover anvisierte Tagung wurde nun vom 1. bis 2. November an der Universität Halle-Wittenberg realisiert. In einem ausgewogenen Verhältnis von Ethnologen und Psychologen stellte sich erstaunlicherweise schnell eine Konvergenz der Themen und Personen ein, die so vor der Tagung nicht absehbar war. Dabei spielten insbesondere Philosophen des 19. Jahrhundert sowie Vorstellungen, die in dieser Zeit entstanden eine wichtige Rolle. Offensichtlich teilen beide Wissenschaften die gleiche Geschichte des 19. Jahrhunderts und sind bis heute von dessen Erbe geprägt. So stach als eine Gemeinsamkeit die Figur Wilhelm Wundts heraus, bei dem viele neue Wissenschaften begründende Personen hörten, u.a. auch Malinowski und Durkheim –im Kontext der Ethnologie wichtige Schlüsselfiguren. Aber auch konkrete Themen, die anthropologisch untersucht werden können, wurden angesprochen, so Musik, Magie, Animismus, Besessenheit, Religion.